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POWI020

ETN-Code: POWI020

Titel der Veranstaltung: Internationale Beziehungen II

Untertitel: Macht und Unsicherheit in den Theorien der Internationalen Beziehungen

Art der Lehrveranstaltung: Vorlesung

Kreditpunkte: 3

Semester: SoSe 2018/19

Turnus: gemäß Curricula

Semesterwochenstunden: 2

Kursverantwortliche/r: HANSEN Hendrik [1201200038]

Dozent/in: JANUSCH Holger [1201800133]

Organisationseinheit: Lehrstuhl für internationale und europäische Politik, Verwaltungswissenschaft

Ziele und Inhalt des Kurses: Untertitel: Strategisches Denken in der Außen- und Sicherheitspolitik (IB II.) Die Disziplin Internationale Beziehungen (IB) ist geprägt durch eine Vielfalt theoretischer Ansätze, die sich in vielfacher Hinsicht voneinander unterscheiden. So fokussieren sich die Theorien der IB auf gänzlich unterschiedliche Problemlagen und betrachten hierfür unterschiedliche Akteure wie Staaten, Interessengruppen oder internationale Organisationen. Darüber hinaus unterscheiden sich die unterschiedlichen theoretischen Ansätze grundlegend in ihrem Verständnis von Macht und Unsicherheit. Das Seminar wirft in einem ersten Schritt einen analytischen und kritischen Blick auf die vielfältigen Macht- und Unsicherheitsbegriffe in den Theorien der Internationalen Beziehungen. Aufbauend auf dem daraus resultierenden tieferen theoretischen Verständnis widmet sich der zweite Teile des Seminars der Anwendung der Theorien auf aktuelle empirische Problemlagen und Herausforderungen. In Zentrum steht hierbei die Frage, inwiefern die alten theoretischen Ansätze und deren Begrifflichkeit die Herausforderungen einer neuen Welt, die geprägt wird durch (1) Machtverschiebungen, (2) Digitalisierung und Globalisierung sowie (3) Populismus und soziale Ungleichheit, noch nützliche Erklärungen liefern können oder unbrauchbar geworden sind und es deshalb gar gänzlich neuer Ideen bedarf. Hierfür nehmen die Studierenden an einer interuniversitären studentischen Tagung teil, auf der sie ihre eignen Forschungsarbeiten präsentieren und kritisch untereinander diskutieren. Lernziele der Vorlesung: 1. Die Studierenden verfügen am Ende der Lehrveranstaltung über ein grundlegendes Wissen zentraler theoretischer Stränge und Ansätze der Internationalen Beziehungen, insbesondere in Hin-blick auf deren Macht- und Unsicherheitsbegriffe. 2. Die Studierenden können die Macht- und Unsicherheitsbegriffe auf vielfältige empirische Situationen – von der Weltpolitik bis hin zur Alltagspraxis – übertragen. 3. Über die Anwendung der verschiedenen theoretischen Ansätze auf aktuelle empirische Prob-lemlagen soll das analytische Denken der Studierenden gefördert werden. Zugleich sollen die Studierenden hierdurch ein tieferes wissenschaftliches Verständnis, insbesondere über den Zusammenhang von Theorie und Empirie, entwickeln. 4. Durch die kritische Reflektion und Diskussion der analytischen Hausarbeiten auf der studen-tischen Tagung soll die Kritikfähigkeit der Studierenden in zweifacher Hinsicht gestärkt werden. So soll durch die diskursive Auseinandersetzung zwischen den Studierenden nicht nur der kritische Blick geschärft und das Vortragen konstruktiver Kritik gestärkt werden, sondern auch die Fähigkeit, mit an einen selbst gerichtete Kritik umzugehen, geübt werden.

Thema der einzelnen Lehreinheiten:

1. Einführung: Auf der Suche nach Kriterien zur Vergleichbarkeit von Macht

 

Theorien der Internationale Beziehungen (Erste und zweite Blocksitzung)

 

2. Neorealismus und zwingende und harte Macht                                    

Schörnig, Niklas (2006): Neorealismus. In: Schieder, Siegfried / Spindler, Manuela (ed.): Theorien der internationalen Beziehungen. Verlag Barbara Budrich UTB, Opladen. 65–92.

Vertiefende Literatur: Holsti, Ole R. (1995): Theories of International Relations and Foreign Policy. Realism and Its Challengers. In: Kegley, Charles W. (ed.): Controversies in International Relations Theory. Realism and the Neoliberal Challenge. St. Martin’s Press, New York. 35–65.

 

3. Neoliberaler Institutionalismus und institutionelle und weiche Macht

Zangl, Bernhard (2006): Regimetheorie. In: Schieder, Siegried / Spindler, Manuela (ed.): Theorien der internationalen Beziehungen. Verlag Barbara Budrich UTB, Opladen. 121–144.

Vertiefende Literatur: Grieco, Jospeh (1995): Anarchy and the Limits of Cooperation. A Realist Critique of the Newest Liberal Institutionalism. In: Kegley, Charles W. (ed.): Controversies in International Relations Theory. Realism and the Neoliberal Challenge. St. Martin’s Press, New York. 151–171.

 

4. Neogramscianismus und strukturelle Macht 

Bieler, Andreas / Morton, Adam David (2006): Neo-Gramsianische Perspektiven. In: Schieder, Siegried / Spindler, Manuela (ed.): Theorien der internationalen Beziehungen. Verlag Barbara Budrich UTB, Opladen. 353–380.

Vertiefende Literatur: Cox, Robert W. (1996): Social forces, States, and World Orders. Beyond International Relation Theory. In: Cox, Robert W. / Sinclair, Timothy J. (ed.): Approaches to World Orders. Cambridge University Press, New York. 85–123.

 

5. Sozialkonstruktivismus und produktive Macht                                                            

Risse, Thomas (2006): Konstruktivismus, Rationalismus und Theorien Internationaler Beziehungen – warum empirisch nichts so heiß gegessen wird, wie es theoretisch gekocht wird. In: Hellmann, Gunther / Wolf, Klaus Dieter / Zürn, Michael (ed.) (2003): Die neuen Internationalen Beziehungen. Forschungsstand.

Vertiefende Literatur: Jackson, Robert / Sorensen, Georg (2006). Introduction to International Relations Theories and Approaches. 3rd edition. Oxford University Press, Oxford. 161-177.

 

Vergleichende Analyse zentraler Begrifflichkeiten in den Theorien der Internationalen Beziehungen

 

6. Typologien von Macht

Nye, Joseph S. (2011): The Future of Power. New York: Public Affairs. 3–24.

Barnett, Michael / Duvall, Raymond (2005): Power in International Politics. In: International Organization 59, 39–57.

 

7. Typologien von Unsicherheit

Rathbun, Brian C. (2007): Uncertain about Uncertainty: Understanding the Multiple Meanings of a Crucial Concept in International Relations Theory. In: International Studies Quarterly 51. 533–557.

 

8. Über die Normativität von Theorien der Internationalen Beziehungen

Brown, Chris (1992): International Relations Theory: New Normative Approaches. Columbia University Press: New York. 23–51.

 

Studentische Tagung “Eine neue Welt voller alter Ideen” (Dritte Blocksitzung)

 

9. Ganztägige interuniversitäre studentische Tagung „Eine neue Welt voller alter Ideen“

Panelsession I & II / Postersession / Roundtable plus optionales Rahmenprogramm am Tag vor und nach der studentischen Tagung

Empfohlene Literatur (für die Gesamtveranstaltung):

 

 

Sprache der Lehrveranstaltung: Deutsch (ger)

Notenskala: Prüfung (fünfstufig)

Form und Umfang der Leistungskontrolle:

  • Lesen der Pflichtliteratur (Individuelle Leistung; Deadline: bis zur ersten Blocksitzung)
  • Ausfüllen des Notizblattes „Theorien der Internationalen Beziehungen“ jeweils gesondert zu den Sitzungen 2 bis 5 (Individuelle Leistung; Deadline: bis zur ersten Blocksitzung)
  • Erarbeitung und Präsentation eines Praxisbeispiels zu einer Form der Macht (Gruppenarbeit; Deadline: bis zur ersten Blocksitzung)
  • Schreiben einer analytischen Hausarbeit zum Thema der studentischen Tagung (Gruppenarbeit; Deadline: 27. Mai)
  • Präsentation der Hausarbeit in Form eines Referats oder Posters auf der studentischen Tagung (Gruppenarbeit; Deadline: bis zur dritten Blocksitzung)
  • Erstellung eines Discussant-Papiers zu der Hausarbeit anderer Studierenden; inklusive die Präsentation der Kritik auf der studentischen Tagung (Gruppenarbeit; Deadline: bis zur dritten Blocksitzung)

Prüfungsanmeldung: über das elektronische Studienverwaltungssystem

Anmerkungen: