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MEG2300

ETN-Code: MEG2300

Titel der Veranstaltung: Mitteleuropäische Kulturanthropologie

Untertitel: Die Aristokratinnen in der Donaumonarchie als Trägerinnen einer besonderen Kultur in der Frühen Neuzeit

Art der Lehrveranstaltung: Vorlesung

Kreditpunkte: 3

Semester: WiSe 2019/20

Turnus: gemäß Curricula

Semesterwochenstunden: 2

Kursverantwortliche/r: BINDER Dieter Anton [1201200015]

Dozent/in: FUNDÁRKOVÁ Anna [1201800002]

Organisationseinheit: Lehrstuhl für Kulturwissenschaften

Ziele und Inhalt des Kurses: Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Stellung der Frauen in der Frühen Neuzeit am Beispiel der Vertreterinnen der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Elite der Habsburgermonarchie – der Aristokratinnen. Nach einer allgemeinen Einführung in die Problematik der Frauengeschichte und Männergeschichte wird das Frauenideal der Frühen Neuzeit an mehreren Beispielen dargestellt. Aristokratinnen waren Trägerinnen einer besonderen Kultur, die sich in einem besonderen Lebensraum entfaltete – an königliche und aristokratischen Höfen, welche die wichtigsten Zentren der adeligen Kultur und Bildung in der Habsburgermonarchie waren. Auf die Bildung und Erziehung der Aristokraten wurde ein besonderer Wert gelegt – die jungen Adeligen hatten oft die besten Präzeptoren und wurden zum Studium ins Ausland geschickt. Aristokratinnen wurden zwar nicht zu Schulen und an die Universitäten geschickt, mehrere junge Damen konnten aber eine qualitativ höhere Bildung an adeligen und königlichen Höfen erwerben. Es wird demnach der Frage gestellt, wie war der Stand der Alphabetisierung der Frauen in der Frühen Neuzeit? Hatten sie die Möglichkeit, eine intellektuelle Laufbahn anzutreten? Heirat, Ehe, Kindersegen und der mögliche Witwenstand – das waren die wichtigsten Stationen des Lebens einer Frau in der Frühen Neuzeit. Für die Aristokratinnen waren diese Stationen aber auch mit der Notwendigkeit, eine lukrative Partie zu machen, um das Prestige der adeligen Familie zu verstärken und zu erhöhen, verbunden. Gab es in diesem Rahmen Möglichkeiten zur Selbstentfaltung? Am Beispiel der Lebensschicksäle von bedeutenden österreichischen, böhmischen und ungarischen aristokratischen Frauen wird der Problematik nachgegangen, in welchem Maße die Frauen sich an politischen Geschehnissen und am öffentlichen Leben beteiligen konnten. Genauso werden hochadelige Damen vorgestellt, die auf dem Gebiet der Kultur und Bildung herausragendes leisteten. Die Lehrveranstaltung wendet sich sowohl an Studierende der MEG als auch MES und bietet in den Bereichen Kulturanthropologie, Sozialgeschichte, Kulturgeschichte und Politikgeschichte sinnvolle Ergänzungen für die spätere berufliche Laufbahn.

Thema der einzelnen Lehreinheiten:

Termin    

Thema

Literatur

09.10.

13:45-17:15

Einführung:  Frauengeschichte - Männergeschichte

 WUNDER, Heide: Er ist die Sonn, sie ist der Mond. Frauen in der Frühen Neuzeit. München: C.H. Beck, 1992; WUNDER, Heide – ENGEL, Gisela (Hrsg.): Geschlechterperspektiven. Forschungen zur Frühen Neuzeit. Heimer, Königstein-Taunus 1998; BRAUN, von Christine – Stephan, Inge (Hrsg.)- Genderstudien. Eine Einführung. Stuttgart/Weimar: Verlag J.G. Metzler, 2000; DINGES, Martin (Hrsg.): Hausväter, Priester, Kastraten. Zur Konstruktion von Männlichkeit in Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Göttingen 1998

10.10.

09:30–12:45

Zwischen Ideal und Realität – Ratgeberliteratur für Frauen, die juristische Stellung von Frauen, Martin Luther und  Péter Pázmány über die ideale Frau aus religiöser Perspektive

HUFTON, Olwen: Frauenleben. Eine europäische Geschichte 1500 – 1800. Frankfurt am Main: S. Fischer 1998; BECKER - CANTARINO, Barbara (Hrsg.) Die Frau von der Reformation zur Romantik. Bonn: Bouvier Verlag 1987.

06.11.

13:45–17:15

Die aristokratischen Frauen in der Habsburgermonarchie: der königliche Hof und der aristokratische Hof als Schauplatz, Hofdamen, die weibliche Seite des Hofes (Frauenzimmer), Alltag am Hof

KELLER, Katrin: Hofdamen. Amtsträgerinnen im Wiener Hofstaat des 17. Jahrhunderts. Wien u.a.: Böhlau, 2005;

07.11.

09:30–12:45

Die Erziehung von Aristokratinnen – von den gebildeten Mäzeninnen bis zu Analphabetinnen

KLEINAU, Elke – OPITZ, Claudia (Hrsg.): Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung. Bd. I Vom Mittelalter bis zur Aufklärung. Frankfurt/New York 1996

20.11.

13:45-17:15

Vom Kindersegen, Heirat und Ehe als Politikum

BASTL, Beatrix: Tugend, Liebe, Ehre: Die adelige Frau der frühen Neuzeit. Wien u.a.: Böhlau 2000.

21.11.

09:30–12:45

Der ehrbare Witwenstand oder bis der Tod uns scheidet

 

04.12.

13:45–17:15

Aristokratinnen und das öffentliche Leben – herausragende Frauengestalten: Abweichung vom Ideal?

 

 

L.KING, Margaret: Frauen in der Reinaissance. München: Verlag C.H.Beck 1993.

Empfohlene Literatur (für die Gesamtveranstaltung):

Sprache der Lehrveranstaltung: Deutsch (ger)

Notenskala: Prüfung (fünfstufig)

Form und Umfang der Leistungskontrolle:

Klausur

Prüfungsanmeldung: über das elektronische Studienverwaltungssystem

Anmerkungen: