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0POWI050

ETN-Code: 0POWI050

Titel der Veranstaltung: Methoden der empirischen Sozialforschung I.

Untertitel:

Art der Lehrveranstaltung: Seminar

Kreditpunkte: 3

Semester: WiSe 2019/20

Turnus: gemäß Curricula

Semesterwochenstunden: 2

Kursverantwortliche/r: Pállinger Zoltán Tibor [1201200050]

Dozent/in: KURZE Kristina [1201900039]

Organisationseinheit: Lehrstuhl für politische Theorie und europäische Demokratieforschung

Ziele und Inhalt des Kurses: Kursbeschreibung: Dieser Kurs bietet eine theoretisch-fundierte und zugleich praktisch-orientierte Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung. Hierzu werden exemplarisch qualitative und quantitative Methoden der Datenerhebung und -analyse vorgestellt und an Anwendungsbeispielen, insbesondere aus der Politikwissenschaft, illustriert. Vor allem wird im Kurs vermittelt, dass Methoden stets in ein kohärentes Gesamtkonzept, d.h. ein Forschungsdesign, eingebettet sein sollten. Neben der Wahl der Methoden selbst müssen also einige (Vor-)Entscheidungen im Forschungsprozess getroffen werden: Welche Forschungsfrage soll beantwortet werden? Wie ordnet sich diese in den Stand der Forschung ein? Und was ist eigentlich das übergeordnete Untersuchungsziel – eine Kausalerklärung, eine dichte Beschreibung oder eine kritische Analyse? SozialwissenschaftlerInnen benötigen daher ein grundlegendes Verständnis qualitativer und quantitativer Forschung jenseits spezifischer Methoden. Dieses Wissen ist nicht nur notwendig, um eigene empirische Forschung gewissenhaft betreiben zu können, sondern auch um Studien anderer ForscherInnen angemessen zu bewerten. Diese beiden Aspekte werden auch im Kurs praktisch eingeübt, indem Studierende eine Forschungsfrage entwickeln sowie ein mögliches Forschungsdesign zur Diskussion stellen. Der Kurs eröffnet den TeilnehmerInnen somit die Möglichkeit, nicht nur abstrakt über Methoden zu reflektieren, sondern Ideen für die methodische Umsetzung eigener Forschungsarbeiten zu sammeln. Lernziele: 1. Die Studierenden sollen einen Einblick in die Vielfalt der qualitativen und quantitativen Methoden erhalten. 2. Die Studierenden sollen die Vor- und Nachtteile unterschiedlicher Methoden und Forschungsperspektiven kennenlernen. 3. Die Studierenden sollen ein tieferes Verständnis für Entscheidungen, die im Laufe des Forschungsprozesses getroffen werden, erhalten. 4. Die Studierenden stärken ihre Fähigkeit, empirische Studien zu verstehen und kritisch zu reflektieren. 5. Über die Entwicklung und Bearbeitung einer eigenen Forschungsfrage sammeln die Studierenden Erfahrungen für zukünftige Forschungsarbeiten.

Thema der einzelnen Lehreinheiten:

Termin

Thema

Literatur/Leitfragen

18.10.2019

Einführung

 

1. 18:00-19:30

Überblick, Leistungsanforderungen und thematische Einführung

 

Was zeichnet empirische Sozialforschung aus? Welche Erfahrungen haben Sie bereits im Bereich der empirischen Sozialforschung gesammelt? Welche (andere) Forschungserfahrung bringen Sie mit?

19.10.2019

Grundlagen

 

 

2. 09:00-10:30

Workshop zur Relevanz von empirischer Sozialforschung

Was ist eigentliche ein ‚gute’ Forschungsfrage?

 

* Lehnert, M. et al. (2007): Relevanz in der Politikwissenschaft, in: Gschwend, T./Schimmelfennig, F. (Hrsg.): Forschungsdesign in der Politikwissenschaft. Probleme - Strategien - Anwendungen, Frankfurt/New York, S. 39-62.

* Masala, C. (2017): Politikwissenschaft auf dem Rückzug, in: Die Zeit, Nr. 7/2017, 9. Februar 2017, abrufbar unter: https://www.zeit.de/2017/07/politikwissenschaft-wissenschaftler-forschung-gesellschaftliche-relevanz

 

In Ergänzung:

- Hellmann, G. (2001): Strategien der Problemfindung, Manuskript, abrufbar unter: http://www.fb03.uni-frankfurt.de/48211294/Strategien_der_Problemformulierung___August_2001.pdf

3. 10:30-12:00

Mehr als eine Frage der Methode:
Ziele und wissenschaftstheoretische
Hintergründe empirischer Sozialforschung

 

 

Warum wir nicht einfach von qualitativen und quantitativen Methoden sprechen sollten?

 

* Blatter, J. et al. (2018): Qualitative Methoden in der Politikwissenschaft. Eine Einführung, Wiesbaden, Kapitel 1. [Diese Buch ist als ebook verfügbar.]

* Diekmann, Andreas (2016): Empirische Sozialforschung. Grundlagen, Methoden, Anwendungen, Hamburg, S. 33–40.

4. 13:00-14:30

 

 

 

Untersuchungsdesigns im Überblick
Fokus: Qualitative Fallstudiendesigns

 

* Behnke, J. et al. (2019): Empirische Methoden der Politikwissenschaft, Paderborn, S. 73–96.

* Blatter, J. et al. (2018): Qualitative Methoden in der Politikwissenschaft. Eine Einführung, Wiesbaden, S. 167–187.

5. 14:30-16:00

Workshop zur Entwicklung eines Forschungsdesigns und zum „Präsentation-Discussant-Format“

 

Wie wird ein Forschungsdesign konzipiert?

 

* Schwarzer, G. (2001): Forschungsanträge verfassen. Ein praktischer Ratgeber für Sozialwissenschaftler/-innen, in: Zeitschrift für Internationale Beziehungen 8: 1, S. 141-156.

* Diekmann, Andreas (2016): Empirische Sozialforschung. Grundlagen, Methoden, Anwendungen. Rowohlt Taschenbuch Verlag: Hamburg. S. 186–200.

 

Aufgabe bis zur zweiten Blockphase: Entwicklung einer Forschungsfrage und eines möglichen Forschungsdesigns.
 Bitte schicken Sie Ihr Handout zur mündlichen Präsentation als PDF an
kristina.kurze@sowi.uni-goettingen.de  ABGABE bis 5.12.2019. Danke!

12.12.2019

Grundlagen

 

6. 17:45-19:15

Wiederholung der Grundlagen und
Einteilung der Discussants

 

13.12.2019

Methoden der Datenerhebung
und  -auswertung

 

7. 9:30 – 11:00

Standardisierte Befragung und
deskriptive Statistik

* Schnell, R., Hill, P. B. und Esser, E. (2013): Methoden der empirischen Sozialforschung, München,
S. 311–348

* Diekmann, Andreas (2016): Empirische Sozialforschung. Grundlagen, Methoden, Anwendungen, Hamburg. S. 658–687.

8. 11:15- 12:45

Qualitative Interviews und qualitative Inhaltsanalyse

* Blatter, J. et al. (2018): Qualitative Methoden in der Politikwissenschaft. Eine Einführung, Wiesbaden, S. 47–87.

* Mayring, Philipp (2000). Qualitative Inhaltsanalyse, in:  Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 1(2), Art. 20, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs0002204.

9. 13:45 – 15:15

Integrativer Forschungsansatz:
Grounded Theory

* Blatter, J. et al. (2018): Qualitative Methoden in der Politikwissenschaft. Eine Einführung, Wiesbaden, S. 153 – 163.
 

Ergänzende Zusammenfassung qualitativer Methoden der Datenauswertung:

- Behnke, J. et al. (2010): Empirische Methoden der Politikwissenschaft, Paderborn, S. 335-373.

10. 15:45 – 17:15

Workshop zum Literaturbericht und zur Präsentationsvorbereitung

Wo stehe ich mit meiner Forschungsidee? Wie finde ich einschlägige Forschungsliteratur?
 

14.12.2019

Anwendungsbeispiele und Präsentationen

 

11. 09:00-10:30

Diskursanalyse (und Grounded Theory)

*Kurze, K. (2018):  Die Etablierung der Energiepolitik für Europa, Wiesbaden, Kapitel 3.

 

12. 10:30 – 12:00

Anwendungsbeispiele nach Interessen der TeilnehmerInnen
 

Angaben folgen.

13. 13:00 – ca. 15:30

Präsentation und Diskussion der Forschungsideen

Genauer Ablaufplan erfolgt nach Einreichung der Handouts.

14. ca. 15:30 – 16:00

Feedback/Abschlussbesprechung

 

Empfohlene Literatur (für die Gesamtveranstaltung):

Sprache der Lehrveranstaltung: Deutsch (ger)

Notenskala: Prüfung (fünfstufig)

Form und Umfang der Leistungskontrolle:

Prüfungsleistungen:

  1. Ein Handout zur mündlichen Präsentation (max. 2 Seiten), Abgabe: 5.12.2019 an kristina.kurze@sowi.uni-goettingen.de
  2. Literaturbericht zur eigenen Forschungsfrage (6–7 Seiten), Abgabe: 20.12.2019 an kristina.kurze@sowi.uni-goettingen.de

 

Darüber hinaus wird erwartet, dass alle TeilnehmerInnen sich aktiv am Seminar beteiligen und die Pflichtlektüre (mit * markiert) zur Sitzung vorbereiten. Neben der Präsentation der eigenen Forschungsidee kommentieren Sie als Discussant auch das Forschungsdesign eines anderen Seminarteilnehmers bzw. einer anderen Seminarteilnehmerin. Hinweise zu allen Leistungsanforderungen erhalten Sie auch zu Beginn des Seminars.

Prüfungsanmeldung: über das elektronische Studienverwaltungssystem

Anmerkungen: