ETN-Code: MES2204
Titel der Veranstaltung: Seminar zur Ideengeschichte: Aufklärung und Idealismus
Untertitel:
Art der Lehrveranstaltung: Seminar
Kreditpunkte: 6
Semester: WiSe 2020/21
Turnus: gemäß Curricula
Semesterwochenstunden: 2
Kursverantwortliche/r: Fehér István [1201200016]
Dozent/in: Fehér István [1201200016]
Organisationseinheit: Lehrstuhl für Mitteleuropäische Geschichte
Ziele und Inhalt des Kurses: Kursbeschreibung: Der Deutsche Idealismus, der vor allem das Denken Fichtes, Schellings und Hegels umfaßt, gehört zu den bedeutendsten und wirkungsmächtigsten Epochen der Philosophie der Neuzeit. Er stellt eine kurze, aber ungemein produktive Periode in der Geschichte der Philosophie dar; sein Wirken ging weit über den uni-versi¬tären Rahmen hinaus. Kennzeichnend für ihn war eine Universalität, Radikalität und Tiefe, die man oft und nicht zu Unrecht mit der Blütezeit der griechi¬schen Philosophie parallelisiert. Dies wird auch im angelsächsischen Sprachraum, wo ein steigendes Interesse hierfür eben heutzutage zu beobachten ist, immer wieder anerkannt. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, mit dem Wesen idealistischen Denkens vertraut zu machen und zentrale Positionen des Deutschen Idealismus im Ausgang von der Aufklärung und Kants kopernikanischer Wende zu behandeln.
Thema der einzelnen Lehreinheiten:
Termin | Thema | Literatur |
Vorbegriff der Philosophie, vorläufige Verständigung über das, was Philosophie sei – im Vorblick auf Kant und den Deutschen Idealismus. |
Artikel “Philosophie”. Handbuch philosophischer Grundbegriffe. Hrsg. H. Krings, H.-M. Baumgartner, Ch. Wild. München: Kösel 1973, Bd. 4, 1071-1087; B. Russell, History of Western Philosophy and Its Connections with Political and Social Circumstances from the Earliest Times to the Present Day, London: Allen and Unwin, 1946, S. 10-11; M. Heidegger: Gesamtausgabe, Bd. 26, S. 7-11; Bd. 50, S. 90-91. A. Anzenbacher: Einführung in die Philosophie, St. Pölten – Wien 1989, S. 15–21. Robert Reininger – Karl Nawratil: Einführung in das philosophische Denken, Wien: Deuticke, 1988, 9-31. – Empfohlen: Georg Simmel: Hauptprobleme der Philosophie, 1. Kapitel: Vom Wesen der Philosophie. Internet: http://socio.ch/sim/simmel_pub.htm, Heidegger: Gesamtausgabe, Bd. 29/30, 1-30. | |
Fortsetzung: Unterschiedliche Philosophieverständnisse, Stellung und Aufgabe der Philosophie unter den Fachwissenschaften. Philosophie und Wissenschaft, Philosophie als Wissenschaft, Philosophie und ... (Leben, Politik, Religion, Kunst, usw.). |
||
Fortsetzung: Das Selbstverständnis der Philosophie im Zeitalter Kants und des Deutschen Idealismus, Aufklärung und Philosophie; Schulbegriff und Weltbegriff der Philosophie. |
||
Kants Bestimmung des Begriffs Aufklärung |
Kant: „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?”. Kant: Werkausgabe, Bd. 11, S. 53-61. |
|
Kritik als Selbst-Kritik der Vernunft, als “Selbsterkenntnnis der vor sich selbst und auf sich selbst gestellten Vernunft“ (Heidegger), als Selbstermächtigung und Selbstbeschränkung zugleich, Versuch, die eigenen Grenzen zu ziehen, innerhalb deren die Vernunft erst berechtigt operieren kann. |
Kant: Kritik der reinen Vernunft. Vorrede zur ersten und zweiten Auflage. Einleitung (Werkausgabe, hrsg. v. W. Weischedel, Suhrkamp, Frankfurt/Main 1974, Bd. 3: 1-66) |
|
Kants kopernikanische Wende, Aufklärung und Philosophie. Kritik als Selbst-Kritik der Vernunft, “Metaphysik eine Wissenschaft von den Grenzen der menschlichen Vernunft“. Die Entfaltung des Idealismus: Mit Kant gegen Kant oder mit Kant über Kant hinaus |
Kant: Kritik der reinen Vernunft. Vorrede zur ersten und zweiten Auflage. Einleitung (Werkausgabe, hrsg. v. W. Weischedel, Suhrkamp, Frankfurt/Main 1974, Bd. 3: 1-66) |
|
Fichtes Wissenschaftslehre. Ihr Ansatz und Aufbau Selbstinterpretation der Philosophie als Wissenschaftslehre. Philosophie als Wissenschaft des Wissens – oder des Seins? Idealismus als Philosophie der Freiheit. |
Fichte: Erste und Zweite Einleitung in die Wissenschaftslehre (Fichtes Werke, hrsg. von I. H. Fichte. Berlin 1971, Bd. 1, 417-449, 451-518). | |
Wissenschaftslehre und Naturphilosophie. Schellings philosophische Anfänge | Schelling: Vom Ich als Prinzip der Philosophie, Philosophische Briefe über Dogmatismus und Kritizismus. Schellings sämmtliche Werke. Schellings Werke. Nach der Originalausgabe in neuer Anordnung hrsg. von M. Schröter. I. Hauptband. | |
Die Auseinandersetzung Fichte-Schelling. Probleme der „Identitätsphilosophie“Die Spätphilosophien Fichtes und Schellings. |
Fichte-Schelling: Briefwechsel. Suhrkamp, Frankfurt/Main 1968, oder hrsg. H. Traub, Neuried 2001. Fichte: Die Bestimmung des Menschen. (Fichtes Werke, Bd. 2, 165-319); Schelling: Bruno (Schellings sämmtliche Werke, Schröter-Ausgabe, III. Hauptband). Schelling: Philosophische Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit und die damit zusammenhängenden Gegenstände (Schröter-Ausgabe, IV. Hauptband bzw. neu hrsg. von Th. Buchheim. Hamburg: Meiner, 1997; zugänglich auch als Reclam-Bändchen). |
|
Hegels „theologische Jugendschriften“ und sein absoluter Idealismus | Hegel: Systemfragment von 1800 (Werke in zwanzig Bänden. Theorie Werkausgabe, hrsg. E. Moldenhauer, K. M. Michel, Frankfurt: Suhrkamp 1970, Bd 1: 419-427); Hegel: Phänomenologie des Geistes. Vorrede und Einleitung. Neu hrsg. von H.-F. Wessels und H. Clairmont. Meiner, Hamburg 1988, 3-68. (= Theorie Werkausgabe, Bd. 3: 11-81.) | |
Empfohlene Literatur (für die Gesamtveranstaltung):
Sprache der Lehrveranstaltung: Deutsch (ger)
Notenskala: Prüfung (fünfstufig)
Form und Umfang der Leistungskontrolle:
mündliche Prüfung
Prüfungsanmeldung: über das elektronische Studienverwaltungssystem
Anmerkungen: