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MML006

ETN-Code: MML006

Titel der Veranstaltung: Wissenschaftstheorie und Forschungsmethoden in den Wirtschaftswissenschaften

Untertitel:

Art der Lehrveranstaltung: Vorlesung

Kreditpunkte: 3

Semester: WiSe 2021/22

Turnus: gemäß Curricula

Semesterwochenstunden: 2

Kursverantwortliche/r: Trautnitz Georg Hans [1201600037]

Dozent/in: Trautnitz Georg Hans [1201600037]

Organisationseinheit: Andrássy Universität Budapest

Ziele und Inhalt des Kurses: Kursbeschreibung: Die Veranstaltung gibt eine fundierte erkenntnistheoretische Einführung in den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess. Startpunkt der Veranstaltung ist die Suche nach Wahrheit als Grundbedingung von Wissenschaft. Zielpunkt sind die Forschungsmethoden der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Zu diesem Zweck werden zunächst die erkenntnistheoretischen Voraussetzungen empirischer Wissenschaften offengelegt. Aus diesen Voraussetzungen ergeben sich auch die spezifischen axiomatischen Grundprobleme der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, nämlich die Frage, wie der Anspruch auf wahre Erkenntnis intersubjektiv eingelöst bzw. wie ein methodischer Individualismus mit dem Anspruch auf intersubjektive Geltung vereinbart werden kann. Die Entwicklung dieser Grundfrage führt dann von selbst zur Thematisierung der Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis und der für wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten (Master- und Doktorarbeiten) anzuwendenden formalen Standards. Anschließend werden konkrete Forschungsprogramme und die ihnen zugeordneten Forschungsmethoden in ihren Anwendungsmöglichkeiten vorgestellt und diskutiert. Abschließend wird der Prozess der empirischen Forschung in seinen einzelnen Arbeitsschritten behandelt. Im Ergebnis erhalten die Studierenden einen systematischen Überblick über die Voraussetzungen und Anwendungsbedingungen quantitativer und qualitativer Forschungsmethoden in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Dabei werden im Einzelnen folgende Kenntnisse und Kompetenzen vermittelt: 1. Studierende können die erkenntnistheoretischen Implikationen der Suche nach Wahrheit entwickeln. 2. Studierende können die erkenntnis- und wissenschaftstheoretische Bedeutung des methodischen Zweifels entwickeln. 3. Studierende können die erkenntnistheoretischen Voraussetzungen empirischer Wissenschaften benennen. ------- 4. Studierende können aus diesen erkenntnistheoretischen Einsichten die Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis entwickeln. 5. Studierende sind in der Lage, zu vorgegebenen Themen Fragestellungen und Gliederungen für Abschlussarbeiten zu entwerfen. ------- 6. Studierende können die wissenschaftlichen Konzepte der „Erklärung“ und des „Verstehens“ sowie ihre geistesgeschichtlichen Voraussetzungen erläutern. 7. Studierende können die Merkmale qualitativer und quantitativer Forschungsprogramme erläutern. 8. Studierende können die verschiedenen Methoden qualitativer und quantitativer Forschung und ihre Anwendungsmöglichkeiten benennen. 9. Studierende können den grundsätzlichen Ablauf und die einzelnen Arbeitsschritte eines empirischen Forschungsprozesses beschreiben. ------- 10. Studierende sind in der Lage, für einfache wissenschaftliche Fragen ein mögliches Forschungsdesign zu formulieren.

Thema der einzelnen Lehreinheiten:

Termin Titel Literatur
  Einführung in die Wissenschaftstheorie: Das Problem der Suche nach wahrem Wissen Descartes, René: Meditationes de prima philosophia, übersetzt und herausgegeben von Christian Wohlers, Felix Meiner Verlag, Hamburg, 26.09. 2008, S.33-79 (1. bis Anfang 3. Meditation)
  Der methodische Zweifel und die Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis (1-2) Descartes, René: Meditationes de prima philosophia, übersetzt und herausgegeben von Christian Wohlers, Felix Meiner Verlag, Hamburg, 26.09. 2008, S.33-79 (1. bis Anfang 3. Meditation) 03.10. Der methodische Zweifel und die Grundsätze Deutsche Forschungsgemeinschaft (Hrsg.): Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis, Denkschrift, Überarbeitung 2013
  Der methodische Zweifel und die Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis (1) Trautnitz, G.: Interpersonalität als Paradigma der Sozialwissenschaften? Versuch einer Überwindung des methodischen Individualismus im Ausgang der Descartes’schen Erkenntniskritik, in: Trautnitz, G. (Hrsg.): Zeitschrift für Kultur- und Kollektivwissenschaft, Jg. 2, Heft 2, S.11-41, 2016.
  Der methodische Zweifel und die Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis (2) Kant, I.: Kritik der reinen Vernunft, hrsg. von J. Timmermann, Meiner, Hamburg, 1998.
  Der methodische Zweifel und die Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis (3) Riedel, Manfred: Verstehen oder Erklären? Zur Theorie und Geschichte der hermeneutischen Wissenschaften, Klett-Cotta, Stuttgart, 1978.
  Der methodische Individualismus und seine erkenntnistheoretischen Grenzen Schnell, Rainer / Hill, Paul B. / Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung. 9. aktualisierte Aufl., Oldenbourg Verlag, München, 2011.
  Das Kantische Konzept des Apriorischen und die Bedingungen der Möglichkeit für empirische Wissenschaften  
  Wissenschaftspraktische Folgerungen: Aufbau und Ausführung wissenschaftlicher Qualifikationsarbeiten  
  Wissenschaftspraktische Folgerungen: Aufbau und Ausführung wissenschaftlicher Qualifikationsarbeiten  
  Erklären und Verstehen  
  Empirische Sozialforschung I: Konzeptspezifikation und Operationalisierung  
  Empirische Sozialforschung II: Das Problem der Messung, Skalentypen, Indexbildung und Skalierungsverfahren  
  Zusammenfassung, Fragen, Übungsklausur  
     

 

Empfohlene Literatur (für die Gesamtveranstaltung):

Sprache der Lehrveranstaltung: Deutsch (ger)

Notenskala: Prüfung (fünfstufig)

Form und Umfang der Leistungskontrolle:

90-minütige schriftliche Prüfung am Semesterende (mit Note bei 3 ECTS; bestanden/nicht bestanden bei 0 ECTS) Zusätzlich besteht im Rahmen von Nullsemesterverpflichtungen die Möglichkeit, im Rahmen einer Übung zusätzlich 3 ECTS durch eine bewertete Seminararbeit (Umfang: 8 Textseiten) zu erlangen.

Prüfungsanmeldung: über das elektronische Studienverwaltungssystem

Anmerkungen: