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MESKD101

ETN-Code: MESKD101

Titel der Veranstaltung: Transkulturalität und Kulturkonflikt _ Survivor Café: Das Trauma der zweiten Holocaust-Generation

Untertitel:

Art der Lehrveranstaltung: Vorlesung

Kreditpunkte: 3

Semester: WiSe 2021/22

Turnus: gemäß Curricula

Semesterwochenstunden: 2

Kursverantwortliche/r: BINDER Dieter Anton [1201200015]

Dozent/in: Grünzweig Walter [1201900163]

Organisationseinheit: Lehrstuhl für Kulturwissenschaften

Ziele und Inhalt des Kurses: Die sogenannte “Second Generation” des Holocaust, also Kinder von Holocaust-Opfern und -Überlebenden, hat bedeutende theoretische, wissenschaftliche, dokumentarische und literarische Werke hervorgebracht. Im Unterschied zur Ersten Generation der Opfer geht es dabei nicht primär um Bewältigung des unmittelbar Erlebten, sondern um die Wirkungen auf die Nachkommen, um Fragen der Erinnerung („Post-Memory“) und der Repräsentation. In einer Zeit, in der die Möglichkeit des Dialogs mit Zeitzeugen seltener und schwieriger (und, absehbar, unmöglich) wird, wird die Frage des Wissens um das Geschehene und der Erfahrung der Opfer immer dringlicher. Waren schon die Opfer des Holocaust eine multilinguale und multikulturelle Gruppe, so trifft dies auf die in der ganzen Welt lebenden Zweite Generation noch stärker zu. In unserer Veranstaltung werden wir österreichische, deutsche, ungarische und US-amerikanische Texte lesen und analysieren. Die Region Mitteleuropa und Ost-Mitteleuropa nimmt dabei eine prominente Rolle ein. Genauso wie die kulturelle Vielfalt ist auch das generische Spektrum dieser Texte erstaunlich – von der wissenschaftlichen Essayistik über die Autobiographie, die Literatur, den Film bis hin zur Dokumentation. Eine der interessantesten Aspekte dieser Zweiten Generation ist es, dass es nach dem Abtreten der Opfer- und Tätergeneration zu einem Dialog zwischen den Nachkommen der beiden Gruppen kommt – ein Dialog, der die Möglichkeit der Heilung und Neuorientierung eröffnet. Teil der Veranstaltung sind auch videobasierte Gespräche mit drei Autorinnen aus den Vereinigten Staaten. Die theoretischen Texte sind in der Mehrzahl auf Englisch; die Primärtexte in deutscher Sprache. Teilnehmer/innen sind eingeladen, die Lektüre einiger englischsprachiger Texte als Möglichkeit zu sehen, ihre fachsprachlichen Kompetenzen zu erweitern und erhalten vom Vortragenden dabei, wenn notwendig, Unterstützung. Die schriftliche Arbeit kann auch Projektcharakter haben und mit Texten eigener Wahl arbeiten.

Thema der einzelnen Lehreinheiten:

Termin Thema Literatur

KW 40

- Trauma, Heilung und Erinnerung: Theoretische Annäherungen

Texte von Cathy Caruth, Marianne Hirsch, Eva Hoffman, Erin McGlothlin und Sigrid Weigel

Video-Diskussion mit Erin McGlothlin

Ein Reader mit den meisten Texten der Primär- und Sekundärliteratur wird Anfang September 2021 zur Verfügung gestellt.

KW 44

- Die erste Generation: Das gute Leben

Texte von Imre Kertész und Fred Wander

- Survivor Café:  Elizabeth Rosners globale Perspektive des Holocaust

Video-Diskussion mit Elizabeth Rosner

Der Roman Der Blaue Akt von Elizabeth Rosner wird den Teilnehmer/innen zur Verfügung gestellt. Die übrigen Texte sind Teil des Readers.

KW 49

- Suche und Erinnerung: Esther Safran Foers gesammelte Familien­geschichte. Video-Diskussion mit Esther Safran Foer. Auszüge aus Jonathan Safran Foers Film Everything Is Illuminated (gemeinsames Viewing des Gesamtfilms optional)

- Täter und Opfer: László Martin und Peter Henisch

Die Texte sind Teil des Readers.

Empfohlene Literatur (für die Gesamtveranstaltung):

Sprache der Lehrveranstaltung: Deutsch (ger)

Notenskala: Prüfung (fünfstufig)

Form und Umfang der Leistungskontrolle:

Mündliche Präsentation in KW 44 und 49; schriftliche Seminarprojektarbeit über ein Werk bzw. eine Thematik.

Prüfungsanmeldung: über das elektronische Studienverwaltungssystem

Anmerkungen: