Interesse an einem Studium?

DIPL005

ETN-Code: DIPL005

Titel der Veranstaltung: Krisenmanagement

Untertitel: Konfliktprävention Europa als Akteur in Südosteuropa, Afrika und Lateinamerika

Art der Lehrveranstaltung: Seminar

Kreditpunkte: 3

Semester: SoSe 2022/23

Turnus: gemäß Curricula

Semesterwochenstunden: 2

Kursverantwortliche/r: Kreft Heinrich Bernhard [1202000008]

Dozent/in: Kreft Heinrich Bernhard [1202000008]

Organisationseinheit: Lehrstuhl für Diplomatie II.

Ziele und Inhalt des Kurses: Welche Rolle spielt die EU als Krisenmanager, in der Krisenprävention und Konfliktlösung? Dieses soll am Beispiel ausgewählter Konflikte auf dem Balkan sowie der Ukraine, Moldau/Transnistrien, Mali und Kolumbien analysiert werden. Die Balkanregion ist eine historisch gesehen bis in die jüngste Vergangenheit besonders konfliktreiche Region Europas. Seit der Besetzung und anschließenden Annexion der Krim durch Russland in 2014 sowie des von Russland unterstützten Separatismus im Osten des Landes war die Ukraine schon lange der gefährlichste Krisen-Hotspot in Europa. Dennoch hat der großflächige Angriff Russlands auf Ukraine am 24.2. 2022 fast alle überrascht. In dieser Veranstaltung wird die Rolle der EU als Krisenmanager in Europa und anderen Weltregionen analysiert. Ausgehend von den einzelnen Konfliktsituationen geht es zuerst um die Analyse der jeweiligen Konfliktstrukturen, in einem zweiten Schritt um die Reaktion der EU (und ihrer Mitgliedstaaten) darauf. Inwieweit konnte die EU zur Konfliktlösung, bzw. Konflikteinhegung und damit zu Stabilisierung ihrer östlichen und südöstlichen Nachbarschaft, in Afrika (Mali) und Lateinamerika (Kolumbien) beitragen?

Thema der einzelnen Lehreinheiten:

1

Einführung und Referatsvergabe

 Kreft

2

Die EU als Krisenmanager: Entwicklung von Politik und Instrumentarium

Kreft 

3

Die Geschichte und der Zerfall Jugoslawiens

 Kreft

4

Der Jugoslawienkrieg 1991-1995 und die Reaktion der EU,

Der Bosnienkrieg (1992-1995) und die Reaktion der EU

 

5

Das Dayton-Abkommen und der Beitrag der EU zur Stabilisierung Bosnien-Herzegowinas

 

6

Der Kosovo-Konflikt und die Rolle der EU

Die EU und die Stabilisierung des Kosovo

 

7

Die EU als Krisenmanager in Afrika – ein Überblick

Mali und die EUTM Mali: European Union Training Mission in Mali

 

8

Fortsetzung EU und Afrika

 

9

Die EU als Krisenmanager in Lateinamerika – ein Überblick

Die EU und die Befriedung Kolumbiens

 

10

Fortsetzung EU und Lateinamerika

 

11

Die EU und die Ukraine – ein Überblick

Der "Maidan", die Krim-Krise, der Separatismus im Donbas  und die EU

 

12

Die Reaktion der EU auf den Angriff Russlands auf die Ukraine  

 

13

Moldau/Transnistrien und die EU

 

14

Fortsetzung Ukraine/Transnistrien; Fazit und Abschlussdiskussion 

 

 

.

Empfohlene Literatur (für die Gesamtveranstaltung):

Predrag Jurekovic: Vom Staatszerfall Jugoslawiens zum EU Engagement auf dem Westbalkan – 20 Jahre Konflikt- und Krisenmanagement mitten in Europa, in: Österreichs Bundesheer, Schriftenreihe der Landesverteidigungsakademie, Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement, Wien, Dezember 2012, elektronisch abrufbar unter: http://www.bmlv.gv.at/pdf_pool/publikationen/int_krisenmngt_bestandsaufnahme_pj_staatszerfall_jugoslawien_39.pdf

 Marie-Janine Calic: Der erste „neue Krieg“? Staatszerfall und Radikalisierung der Gewalt im ehemaligen Jugoslawien, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History (2005), H. 1

EU – Balkan, in : Aus Politik und Zeitgeschichte, Heft 32/2008

Dunja Melcic (Hrsg.): Der Jugoslawien-Krieg. Handbuch zu Vorgeschichte, Verlauf und Konsequenzen, 2. Aufl., Wiesbaden

Barbara Lippert, Eine geopolitisch wachgerüttelte EU und ihre osteuropäischen Nachbarn: mehr Realismus, mehr Investitionen, SWP-Aktuell 2019/A 62, November 2019

Sonja Schiffers, Gespaltenes Bosnien-Herzegowina. Mit Moskaus Unterstützung bremst die Republika Srpska die EU- und Nato-Beitrittsprozesse,  SWP-Aktuell 2018/A 47, September 2018,

Solveig Richter, Montenegro: Klein, aber gar nicht fein? Ein Lackmustest für die Instrumente der EU zur Bekämpfung der Korruption im Westbalkan, SWP-Aktuell 2012/A 36, Juni 2012

Uwe Halbach, Solveig Richter, Christian Schaller, Kosovo - Sonderfall mit Präzedenzwirkung? Völkerrechtliche und politische Entwicklungen nach dem Gutachten des Internationalen Gerichtshofs, SWP-Studie 2011/S 13, Mai 2011

Dušan Reljić, Die Zuckerbrotkrise der EU auf dem Westbalkan. Das Dilemma der Erweiterungspolitik: »Mit Augenmaß« oder mit neuem Nachdruck? SWP-Aktuell 2010/A 20, Februar 2010

Franz-Lothar Altmann, EU und Westlicher Balkan. Von Dayton nach Brüssel: ein allzu langer Weg? SWP-Studie 2005/S 01, Januar 2005

Marie-Janine Calic, Der Stabilisierungs- und Assoziierungsprozeß auf dem Prüfstand. Empfehlungen für die Weiterentwicklung europäischer Balkanpolitik. SWP-Studie 2004/S 33, September 2004

Christoph Schwegmann, Kann die EU die NATO auf dem Balkan ersetzen? SWP-Studie 2002/S 43, Dezember 2002

Marie-Janine Calic, Welche Zukunft für den Balkan-Stabilitätspakt? SWP-Studie 2003/S 11, März 2003

Franz-Lothar Altmann, Der Gipfel EU - Westliche Balkanstaaten in Thessaloniki: Zurück zur Realität? SWP-Aktuell 2003/A 26, Juli 2003

Andrea Despot, Dušan Reljić, Günter Seufert, Zehn Jahre Einsamkeit. Zur Überbrückung der Pause im Erweiterungsprozess der Europäischen Union sollten dem Westbalkan und der Türkei praktische Integrationsschritte angeboten werden. SWP-Aktuell 2012/A 23, April 2012.

Dušan Reljić, Russlands Rückkehr auf den Westbalkan. SWP-Studie 2009/S 17, Juli 2009

 Dušan Reljić, Die Balkan-Mafia.Organisierte Kriminalität und kriminalisierter Staat im Westlichen Balkan. Arbeitspapier FG 02, 2007/Nr. 09, Dezember 2007

Franz-Lothar Altmann, EU-Erweiterungsmüdigkeit und Westlicher Balkan, SWP-Aktuell 2005/A 60, Dezember 2005

Wolf Oschlies, "Groß"-Staaten auf dem Balkan. Ursprünge, Formen und Folgen des ethnischen Imperialismus in Südosteuropa. SWP-Studie 2002/S 30, September 2002

Wolf Oschlies, Süd-Serbiens Presevo-Tal: interethnischer Brennpunkt oder regionales Befriedungsmodell? SWP-Studie 2001/S 27, September 2001

Franz-Lothar Altmann, Regionale Kooperation in Südosteuropa. Organisationen, Pläne, Erfahrungen.SWP-Studie 2002/S 17, Mai 2002

Marie-Janine Calic, Welche Zukunft für den Balkan-Stabilitätspakt? SWP-Studie 2003/S 11, März 2003

Stefan Mair, Volker Perthes (Hg.),Europäische Außen- und Sicherheitspolitik. Aufgaben und Chancen der deutschen Ratspräsidentschaft. SWP-Studie 2006/S 23, September 2006,

Dušan Reljić, Kosovo - ein Prüfstein für die EU. Im Dreieck EU-USA-Russland wird über die langfristige Stabilität des Westbalkans entschieden. SWP-Aktuell 2006/A 14, März 2006,

Claudia Major, Ziviles Krisenmanagement in der Europäischen Union. Stand und Optionen zur Weiterentwicklung der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik. SWP-Studie 2012/S 22, Oktober 2012 Greco, Ettore u.a. (Hg.), EU Crisis Management: Institutions and Capabilities in the Making, Rom: IAI, November 2010 (Quaderni IAI, English Series No. 19).

Korski, Daniel/Gowan, Richard, Can the EU Rebuild Failing States? A Review of Europe’s Civilian Capacities, London 2009.

Major, Claudia/Mölling, Christian, Towards an EU Peacebuilding Strategy? EU Civilian Coordination in Peacebuilding and the Effects of the Lisbon Treaty, Brüssel 2010 (European Parliament Standard Briefing). Europäische Union / European Union

Wanda Hummel, Claudia Major, Tobias Pietz, Elisabeth Schöndorf, Toolbox Krisenmanagement Von der zivilen Krisenprävention bis zum Peacebuilding: Prinzipien, Akteure, Instrumente Sonderveröffentlichung der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) und des Zentrums für internationale Friedenseinsätze (ZiF), April 2011

Klaus-Dieter Schwarz, Die erste Sicherheitsstrategie der EU - Ein Kommentar zum Solana-Entwurf SWP-Aktuell 2003/A 47, November 2003

Wolf Oschlies, Bosnien: Europäischer Stützpunkt des Osama bin Laden? SWP-Aktuell 2001/A 19, Oktober 2001

Heinz Willemsen, Republik Makedonien. Innenpolitische Konflikte und Gefährdungen eines jungen Staates in einer instabilen Region. SWP-Studie 2001/S 06, April 2001,

Franz-Lothar Altmann, Optionen für die Zukunft des Kosovo. SWP-Studie 2001/S 21, August 2001

Matteo Bonomi, Ardian Hackaj, Dušan Reljić,  Avoiding the Trap of Another Paper Exercise: Why the Western Balkans Need a Human Development-centred EU Enlargement Model,in: IAI Papers (20/04), 31.01.2020, Rome

Peter Becker, Ronja Kempin, Die EU-Kommission als sicherheits- und verteidigungspolitische Akteurin Möglichkeiten, Grenzen und Folgen der Europäisierung des Politikfelds. SWP-Aktuell 2019/A 34, Juni 2019

Annegret Bendiek, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU: Von der Transformation zur Resilienz. SWP-Studie 2017/S 19, September 2017,

Algieri, Franco (2020): Die Gemeinsame Außen-und Sicherheitspolitik als Spiegelbild eines Integrationsprozesses im Wandel. In: Handbuch Europäische Union: Springer, S. 951–974.

Marie-Janine Calic, The EU and the Balkans. From Association to Membership?  SWP Comment 2003/C 07, Mai 2003

Steffen Halling, Susan Stewart: Ukraine in Crisis. German Challenges of Developing a New Political Culture, SWP Comment 2014/C 18, 11.04.2014, 7 Pages

Dumitru Minzarari, Susan Stewart: The Logic of Defence Assistance to Ukraine.A Strategic Assessment. SWP Comment 2021/C 42, 09.07.2021, 5 Seiten

Sabine Fischer: Der Donbas-Konflikt. Widerstreitende Narrative und Interessen, schwieriger Friedensprozess. SWP-Studie 2019/S 03, 08.02.2019, 39 Pages

Dumitru Minzarari: The Russian Military Escalation around Ukraine’s Donbas. Risks and Scenarios for a Revised EU Policy. SWP Comment 2021/C 27, 14.04.2021, 8 Pages

Anneli Ute Gabanyi: Die Republik Moldau im Kontext der Neuen EU-Nachbarschaftspolitik. SWP-Studie 2004/S 46, 15.11.2004, 32 Pages

Sabine Fischer (ed.): Nicht eingefroren! Die ungelösten Konflikte um Transnistrien, Abchasien, Südossetien und Berg-Karabach im Lichte der Krise um die Ukraine. SWP-Studie 2016/S 13, 05.07.2016, 107 Pages

Denis M. Tull, Benedikt Erforth, Megatrends Afrika: Afrika als geopolitisches Spielfeld der Weltmächte, SWP-Podcast 2022/P 30, 10.11.2022.

Denis M. Tull, Mali: The uncertain prospects of intervention, Policy Brief 2022/PB 01, 01.03.2022.

Denis M. Tull, Mali: Gibt es (noch) Zukunftsperspektiven für die Intervention? Kurzanalyse 2022 01, 23.02.2022.

Melanie Müller, Judith Vorrath, Between War and Peace: How to Raise Germany’s Profile in Crisis Prevention in Sub-Saharan Africa, in: Günther Maihold, Stefan Mair, Melanie Müller, Judith Vorrath, Christian Wagner (eds.)German Foreign Policy in Transition, Contribution to a Research Paper 2021/RP 10, 13.12.2021, 125 Pages, pp. 87–90.

Wolfram Lacher, Unser schwieriger Partner, Deutschlands und Frankreichs erfolgloses Engagement in Libyen und Mali SWP-Studie 2021/S 03, 26.02.2021.

Günther Maihold, Kolumbiens Weg zum »totalen Frieden«, Präsident Gustavo Petro kann nicht auf die FARC-Blaupause zurückgreifen, SWP-Aktuell 2022/A 55, 08.09.2022.

Günther Maihold, Amerika-Gipfel mit hemisphärischen Divergenzen. Warum Lateinamerika auf Unabhängigkeit setzt und was das für Europa bedeutet, SWP-Aktuell 2022/A 42, 07.07.2022.

Denis M. Tull, Claudia Zilla, Putting Words into Action: Foreign Policy towards Africa and Latin America, in: Günther Maihold, Stefan Mair, Melanie Müller, Judith Vorrath, Christian Wagner (eds.)German Foreign Policy in Transition, Contribution to a Research Paper 2021/RP 10, 13.12.2021,  pp. 49–52.

Sprache der Lehrveranstaltung: Deutsch (ger)

Notenskala: praktische Note (fünfstufig)

Form und Umfang der Leistungskontrolle:

Referat und Hausarbeit (7 Seiten/zum Referatsthema)

oder Hausarbeit (9-12 Seiten). Diese Option besteht erst, wenn alle Referatsthemen vergeben sind.

Referat: 15 -max 20  Minuten mit Präsentation; Abgabe der Präsentation spätestens am Vorabend des Referats.

 

Für alle diejenigen, die sich für eine Hausarbeit im Kurs

DIPL005 Krisenmanagement entschieden haben:

 

Die EU ist weltweit  zu einem wichtigen  Krisen- und Konfliktmanager geworden.

Analysieren und diskutieren Sie im Rahmen einer Hausarbeit das Krisen- und Konfliktmanagement der EU anhand einer

der folgenden Krisen, bzw. Initiativen;

-             Nagorny-Karabach (Berg-Karabach) Konflikt zwischen Aserbeidschan und Armenien

oder

-             Die Stabilisierung Libyens (seit dem Sturz Gaddafis)

oder

  • Afghanistan

 

 

Umfang der Arbeit: 9-12 Seiten 

Abgabefrist: 18 Juni 2023

Prüfungsanmeldung: über das elektronische Studienverwaltungssystem

Anmerkungen:

Es ist beabsichtigt einige deutsche Botschafter in die Diskussion einzubeziehen, um einen Bezug zur diplomatischen Praxis herzustellen.