ETN-Code: MML006
Titel der Veranstaltung: Wissenschaftstheorie und Forschungsmethoden in den Wirtschaftswissenschaften
Untertitel:
Art der Lehrveranstaltung: Vorlesung
Kreditpunkte: 3
Semester: WiSe 2024/25
Turnus: gemäß Curricula
Semesterwochenstunden: 2
Kursverantwortliche/r: Trautnitz Georg Hans [1201600037]
Dozent/in: Trautnitz Georg Hans [1201600037]
Organisationseinheit: Andrássy Universität Budapest
Ziele und Inhalt des Kurses: Studierende erhalten in dieser Veranstaltung eine erkenntnistheoretische Einführung in den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess und einen systematischen Überblick über die Voraussetzungen und Anwendungsbedingungen quantitativer und qualitativer Forschungsmethoden in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Startpunkt der Veranstaltung ist die Suche nach Wahrheit als Grundbedingung von Wissenschaft. Zielpunkt sind die spezifischen Forschungsmethoden der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Aus der Thematisierung der Wahrheitssuche folgen zunächst die spezifischen erkenntnistheoretischen Voraussetzungen empirischer Wissenschaften. Die Reflexion dieser Voraussetzungen führt dann einerseits zur Ableitung der Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis und der für wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten (Master- und Doktorarbeiten) anzuwendenden formalen Standards. Andererseits werden mit den methodischen Modellen der „Erklärung“ und des „Verstehens“ die Grundlagen für die in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften angewendeten quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden gelegt. Dabei werden im Einzelnen folgende Kenntnisse und Kompetenzen vermittelt: 1. Studierende können die erkenntnistheoretischen Implikationen der Suche nach Wahrheit entwickeln. 2. Studierende können die erkenntnis- und wissenschaftstheoretische Bedeutung des methodischen Zweifels entwickeln. 3. Studierende können die erkenntnistheoretischen Voraussetzungen empirischer Wissenschaften benennen. ------- 4. Studierende können aus diesen erkenntnistheoretischen Einsichten die Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis entwickeln. 5. Studierende sind in der Lage, zu vorgegebenen Themen Fragestellungen und Gliederungen für Abschlussarbeiten zu entwerfen. ------- 6. Studierende können die wissenschaftlichen Konzepte der „Erklärung“ und des „Verstehens“ sowie ihre geistesgeschichtlichen Voraussetzungen erläutern. 7. Studierende können die Merkmale qualitativer und quantitativer Forschungsprogramme erläutern. 8. Studierende können die verschiedenen Methoden qualitativer und quantitativer Forschung und ihre Anwendungsmöglichkeiten benennen. 9. Studierende können den grundsätzlichen Ablauf und die einzelnen Arbeitsschritte eines empirischen Forschungsprozesses beschreiben. ------- 10. Studierende sind in der Lage, für einfache wissenschaftliche Fragen ein mögliches Forschungsdesign zu formulieren.
Thema der einzelnen Lehreinheiten:
Termin | Titel | Literatur |
Einführung in die Wissenschaftstheorie: Das Problem der Suche nach wahrem Wissen | ||
Wahrnehmung und Wirklichkeit | ||
Der methodische Zweifel und die Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis (1) | ||
Der methodische Zweifel und die Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis (2) | ||
Der methodische Zweifel und die Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis (3) | ||
Der methodische Individualismus und seine erkenntnistheoretischen Grenzen | ||
Das Kantische Konzept des Apriorischen und die Bedingungen der Möglichkeit für empirische Wissenschaften | ||
Wissenschaftspraktische Folgerungen: Aufbau und Ausführung wissenschaftlicher Qualifikationsarbeiten | ||
Wissenschaftspraktische Folgerungen: Aufbau und Ausführung wissenschaftlicher Qualifikationsarbeiten | ||
Erklären und Verstehen | ||
Empirische Sozialforschung I: Konzeptspezifikation und Operationalisierung | ||
Empirische Sozialforschung II: Das Problem der Messung, Skalentypen, Indexbildung und Skalierungsverfahren | ||
Zusammenfassung, Fragen | ||
Empfohlene Literatur (für die Gesamtveranstaltung):
Schnell, Rainer / Hill, Paul B. / Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung. 12. aktualisierte und erweitert. Aufl., De Gruyter Oldenbourg, München, 2023.
Riedel, Manfred:: Verstehen oder Erklären? Zur Theorie und Geschichte der hermeneutischen Wissenschaften, Klett-Cotta, Stuttgart, 1978.
Descartes, René: Meditationes de prima philosophia, übersetzt und herausgegeben von Christian Wohlers, Felix Meiner Verlag, Hamburg, 2008, S.33-79 (1. bis Anfang 3. Meditation).
Kant, I.: Kritik der reinen Vernunft, hrsg. von J. Timmermann, Meiner, Hamburg, 1998.
Popper, K. R.: Logik der Forschung, hrsg. von Herbert Keuth, 11. Aufl., J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen, 2005.
Sprache der Lehrveranstaltung: Deutsch (ger)
Notenskala: Prüfung (fünfstufig)
Form und Umfang der Leistungskontrolle:
20-minütige mündliche Einzelprüfung in der Prüfungszeit
Zusätzlich besteht im Rahmen von Nullsemesterverpflichtungen die Möglichkeit, im Rahmen einer Übung zusätzlich 3 ECTS durch eine bewertete Seminararbeit (Umfang: 8 Textseiten) zu erlangen.
Prüfungsanmeldung: über das elektronische Studienverwaltungssystem
Anmerkungen: