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DSFG100

ETN-Code: DSFG100

Titel der Veranstaltung: Krieg und Frieden: Vom Dreißigjährigen Krieg und Westfälischen Frieden bis zum Ersten Weltkrieg und zur Pariser Nachkriegsregelung (1618-1919/20)

Untertitel:

Art der Lehrveranstaltung: Seminar

Kreditpunkte: 6

Semester: WiSe 2024/25

Turnus: gemäß Curricula

Semesterwochenstunden: 2

Kursverantwortliche/r: Gehler Michael [1202100169]

Dozent/in: Gehler Michael [1202100169]
Wakounig Marija [1202100174]

Organisationseinheit: Doktorschule

Ziele und Inhalt des Kurses: Das Fach-/ID-Seminar soll Studierende befähigen, selbständig, inhaltlich differenziert, methodisch innovativ sowie quellenkritisch und „handwerklich” einwandfrei, wissenschaftliche Themen zu bearbeiten und verfassen, um bestmöglich auf akademische Qualifikationsarbeiten vorbereitet zu werden. Das Seminar soll bleibende Eindrücke von der Geschichte Europas prägen, wonach dieser Kontinent sich in einem ständig Wechsel von Krieg und Frieden von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart bewegte, wobei die fragwürdigen Motive und die verheerenden Folgen der militärischen Auseinandersetzungen bewusst gemacht werden. Umso mehr wird die Erkenntnis daraus erwachsen, dass der über 75jährige bis heute währende Friede Europas durch die europäische Integration, auch „Integrationsfriede” genannt, erstens keine Selbstverständlichkeit ist und zweitens langwierig und mühsam auf dem Kompromisswege errungen werden musste und tagtäglich wieder neu ausverhandelt werden muss.

Thema der einzelnen Lehreinheiten:

Warum wurden Kriege geführt und was bewegte die Konfliktparteien Frieden zu schließen? In dieser Lehrveranstaltung geht es um die Intentionen, Motive, Ursachen, Verläufe und Folgen von Kriegen und die nach den beendigten Kampfhandlungen vereinbarten Waffenstillstände erfolgten Friedensschlüsse. Dabei wird die Entwicklung vom 17. bis zum 20. Jahrhundert in den Blick genommen, u.a. der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) mit den Friedensschlüssen von Osnabrück und Münster, der Nordische Krieg (1700-1721) mit dem Frieden von Nystad, der Siebenjährige Krieg (1756-1763) mit dem Frieden von Hubertusburg, die Koalitionskriege gegen Napoléon (1792-1815) mit dem Wiener Kongress, der Krimkrieg (1853-1856) mit den Pariser Frieden sowie der Erste Weltkrieg (1914-1918) mit den Pariser Vororte-Verträgen (1919/20).

Dabei wird auch mit Quellen (Bildern, Texten und Landkarten) gearbeitet, wobei folgende Fragen im Mittelpunkt stehen:

a) Welche Absichten, Gründe und Motive führen zu Kriegen?

b) Wandeln sich Absichten, Gründe und Motive?

c) Werden Gegner genannt, Feindbilder konstruiert oder Gefahren beschworen?

d) Was führt zu Friedensschlüssen und welche Mittel werden eingesetzt?

e) Welche Folgen ergaben sich aus den Kriegen und den Friedensschlüssen?

Methoden: Da dieses Fach-/ID-Seminar geblockt (10. –11. Oktober 2024) stattfindet, werden die Studierenden gebeten, im Vorfeld folgende Arbeitsschritte zu erledigen: a) auf Grundlage selbst gewählter Literatur (siehe Literaturhinweise und bereitgestellte Literatur) und Quellen sollen Arbeitsthemen selbständig bis spätestens 5. Oktober 2024 entwickelt und b) bis vor dem Blocktermin Termin (spätestens 5. Oktober 2024) ein mehrseitiger Essay – als Einstieg und auch als Diskussionsbasis – zu „Gelungener und gescheiterter Diplomatie” mit historischen Beispielen verfasst werden, der sich an den oben definierten Anliegen und Fragestellungen orientiert. Beim Blockseminar werden nach den Einführungen der beiden Lehrveranstaltungsleiter/innen sowohl die Essays als auch die Themen von den Studierenden präsentiert und diskutiert; diese Arbeitsschritte (inklusive Feedback) dienen dem Forschungsdesign (Struktur und Erstellung eines Proposals vom Inhalt und Relevanz des Themas über die Forschungsmethode/n sowie Quellen und Literatur) der SeminarArbeit (Deadline 30. Jänner 2025).

Empfohlene Literatur (für die Gesamtveranstaltung):

Themen und Literatur

Termin

Thema

Literatur

1.  Tag

10. Oktober 2024, 9.00–18.00 Uhr

9.00–12.30 Uhr

Eröffnung: Vorstellung aller Teilnehmenden; Grundlegendes zum wissenschaftlichen Handwerk; Termine und Fristen; Einführungen ins Thema: Vorstellung der Themen

  • Michael Gehler/Marija Wakounig:
  • Ausgangspunkte: Krieg und Frieden – Begrifflichkeiten
  • Der Dreißigjährige Krieg – Friede von Osnabrück und Münster
  • Der Nordische Krieg – Friede von Frederiksborg, Stockholm und Nystad
  • 13.30–18.00 Uhr Fortsetzung
  • Spanischer Erbfolgekrieg
  • Türkenkriege und Türkenfrieden
  • Der Siebenjährige Krieg als Weltkrieg – Frieden von Hubertusburg und Paris
  •  Koalitionskriege – Napoleonische Kriege – Wiener Kongress und 2. Pariser Friede
  • Der Krimkrieg und der Pariser Friede 1853-1856

Ludger Kühnhardt, Von der ewigen Suche nach Frieden. Immanuel Kants Vision und Europas Wirklichkeit, Bonn 1996; Michael Howard, Der Krieg in der europäischen Geschichte, München 1981; Jost Dülffer, Regeln gegen den Krieg? Die Haager Friedenskonferenzen 1899 und 1907 in der internationalen Politik, Berlin 1981; Alan Palmer, Glanz und Niedergang der Diplomatie. Die Geheimpolitik der europäischen Kanzleien vom Wiener Kongreß bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs, Düsseldorf 1986; Eric J. Hobsbawm, Das imperiale Zeitalter 1875-1914, Frankfurt/Main – New York 1989; Andreas Hillgruber, Der Zweite Weltkrieg 1939-1945. Kriegsziele und Strategie der großen Mächte, Berlin – Köln (5. Auflage) 1989; Immanuel Geiss, Der lange Weg in die Katastrophe. Die Vorgeschichte des Ersten Weltkriegs 1815-1914, München – Zürich 1990; David Kaiser, Kriege in Europa. Machtpolitik von Philipp II. bis Hitler, Hamburg 1992; Johannes Burkhardt, Der Dreißigjährige Krieg, Frankfurt/Main 1992; Jost Dülffler, Martin Kröger, Rolf-Harald Wippich, Vermiedene Kriege. Deeskalation von Konflikten der Großmächte zwischen Krimkrieg und Erstem Weltkrieg 1856–1914, München 1997; Walther L. Bernecker, Europa zwischen den Weltkriegen. 1914-1945, Stuttgart 2002; Volker Berghahn, Europa im Zeitalter der Weltkriege. Die Entfesselung und Entgrenzung der Gewalt, Frankfurt/Main 2002, Edgar Wolfrum, Krieg und Frieden in der Neuzeit. Krieg und Frieden in der Neuzeit. Vom Westfälischen Frieden bis zum Zweiten Weltkrieg (Kontroversen um die Geschichte), Darmstadt 2003; Jost Dülffer/Martin Kröger/Ulrich S. Soénius/Stefan Wunsch (Hrsg.), Im Zeichen der Gewalt. Frieden und Krieg im 19. und 20. Jahrhundert, Köln 2003.

 

2. Tag

11. Oktober 2024, 9.00–18.00 Uhr

9.00–12.30 Fortsetzung

  • Der deutsch-französische Krieg und der Friede von Frankfurt 1870/71
  • Der Erste Weltkrieg und die Pariser Nachkriegsregelung 1914-1920

13.30-18.00 Fortsetzung

  • Der Erste Weltkrieg und die Pariser Nachkriegsregelung 1914-1920

Anschließend Diskussion über die bereitgestellte Lektüre, Zitierregeln, Methoden/Theorien, Proposal; Präsentation und Diskussion der Fach-/ID-Arbeitsthemen sowie Abschluss

 

 

Sprache der Lehrveranstaltung: Deutsch (ger)

Notenskala: praktische Note (fünfstufig)

Form und Umfang der Leistungskontrolle:

Art der Leistungskontrolle/Bewertung

  • Verfassen eines Essays (2–4 Seiten mit Anmerkungen) als Einstieg und Diskussionsbasis ins Thema und selbständige Arbeitsthemenfindung bis spätestens 5. Oktober 2024 (20 %)
  • Mündliche Präsentation beim Blockseminar (15 %)
  • Verfassen einer schriftlichen Seminararbeit (15-Seiten) bis spätestens 31. Jänner 2025 (50 %)
  • Führung eines verpflichtenden Forschungstagebuches und schriftliche Selbstevaluation (15 %)
  • Notenskala: Sehr gut (5), Gut (4), Befriedigend (3), Genügend (2), Nichtgenügend (1)

Prüfungsanmeldung: über das elektronische Studienverwaltungssystem

Anmerkungen:

Erreichbarkeit: 

gehler@uni-hildesheim.de

marija.wakounig@univie.ac.at