ETN-Code: POWI010
Titel der Veranstaltung: Politische Theorie II
Untertitel:
Art der Lehrveranstaltung: Seminar
Kreditpunkte: 3
Semester: SoSe 2024/25
Turnus: gemäß Curricula
Semesterwochenstunden: 2
Kursverantwortliche/r: Pállinger Zoltán Tibor [1201200050]
Dozent/in: Pállinger Zoltán Tibor [1201200050]
Organisationseinheit: Lehrstuhl für politische Theorie und europäische Demokratieforschung
Ziele und Inhalt des Kurses: Kursbeschreibung: Nach der Wende von 1989 hat die Zahl der demokratisch regierten Staaten zunächst in bedeutendem Ausmass zugenommen, allerdings geht seit Mitte der „Nullerjahre“ die Zahl der Demokratien wieder zurück. Obwohl einige Autoren betonen, dass historisch gesehen noch nie so viele Staaten die Bedingungen einer elektoralen Demokratie erfüllen, gehen andere einer „democratic regression“ oder gar einer Krise der Demokratie aus. Die simple Dichotomie von Demokratie – Autoritarismus genügt heute nicht mehr als analytische Kategorie. Vielmehr müssen die Merkmale und Qualitätsbedingungen von politischen Systemen überdacht und präzisiert werden, um trennscharfe normative und empirische Kategorien zu bilden. Dabei gilt es insbesondere auch die Entwicklung der Globalisierung miteinzubeziehen. Zunächst führte die durch die Globalisierung induzierte Tendenz der „Entgrenzung“ dazu, dass der bis anhin starke territoriale Bezug der Demokratie zunehmend gelockert wurde. Mit der Verlangsamung dieser Entwicklung, die teileweise sogar in die entgegengesetzte Richtung hin zur Deglobalisierung umgeschlagen ist, kam es zu einer neuerlichen Betonung der Bedeutung von Grenzen und nationalstaatlicher Lösungen. Generell lässt sich eine verschärfenden machtpolitische Auseinandersetzung zwischen den USA und China beobachten, welche die alt hergebrachte Strukturen der Weltpolitik zunehmend in Frage stellt. Gleichzeitig verschieben sich die Schwerpunkte der Globalisierung vom globalen Norden zusehends in den asiatischen Raum. Außerdem beschleunigt sich der wirtschaftliche Wandel aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung und des vermehrten Einsatzes Künstlicher Intelligenz. Insgesamt haben die weltpolitischen Verschiebungen zu einer Stärkung autoritärer Staaten geführt, die ihre antidemokratische Agenda zunehmend auch international vorantreiben. Gleichzeitig erscheint selbst in den USA und in Europa die Demokratie nicht mehr so stabil wie noch vor wenigen Jahren. Diese Entwicklungen entfalten sich vor dem Hintergrund der immer akuter werdenden Klimakrise. Während die Probleme also stetig zunehmen, scheint die Lösungskapazität westlicher Demokratien nicht mehr mit den Herausforderungen Schritt halten zu können. Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass in der Politischen Theorie das Phänomen der Demokratie verstärkt kritisch reflektiert und über neue Lösungen gesellschaftlicher Probleme nachgedacht wird. In dieser Veranstaltung sollen die Studierenden die normativen Grundfragen, die das Verhältnis von Individuum und politischer Gemeinschaft vor dem Hintergrund globaler Entwicklungen, kritisch reflektieren. Sie sollen dabei in die Lage versetzt werden, die Relevanz der Fragestellungen für die Politik sowohl im nationalen als auch internationalen Rahmen aufzuzeigen und das vorhandene Theorieangebot auf seine Praxisrelevanz hin kritisch zu bewerten. Diese Auseinandersetzung soll helfen, die eigene Position der Studierenden zu klären und theoretisch zu fundieren. Im Rahmen von Gruppendebatten wird einerseits die Diskussions- und Teamfähigkeit der Studierenden geschult. Andererseits werden sie auch hinsichtlich des Einflusses unterschiedlicher Rahmenbedingungen (Debattentypen) für den Verlauf und das Ergebnis der Debatten sensibilisiert.
Thema der einzelnen Lehreinheiten:
Termin | Thema | Literatur |
KW 7 | Einführung | Zu Beginn der Veranstaltung wird ein Reader abgegeben. |
KW 8 | Das Politische: Der Bürgerkrieg als Paradigma der Politik | |
KW 9 | Das Politische: Wie weiter? Stellenwert von Utopien in der Politik | |
KW 10 | Das Politische: Debatte | |
KW 11 | Politik und Zugehörigkeit: (Staats-)Bürgerschaft | |
KW 12 | Politik und Zugehörigkeit: Kosmopolitismus | |
KW 13 | Politik und Zugehörigkeit: Intersektionalität | |
KW 14 | Politik und Zugehörigkeit: Debatte | |
KW 15 | Herausforderungen der Demokratie: Epistokratie | |
KW 16 | Karwoche (vorlesungsfrei) | |
KW 17 | Ostermontag (vorlesungsfrei) | |
KW 18 | Herausforderungen der Demokratie: Illiberalismus/Populismus | |
KW 19 | Herausforderungen der Demokratie: Autoritarismus | |
KW 20 | Herausforderungen der Demokratie: Diskussion | |
KW 21 | Zusammenfassung |
Empfohlene Literatur (für die Gesamtveranstaltung):
Sprache der Lehrveranstaltung: Deutsch (ger)
Notenskala: Prüfung (fünfstufig)
Form und Umfang der Leistungskontrolle:
Form und Umfang der zu erbringenden Leistungen:
Aktive Teilnahme an Debatten (inkl. Vorbereitung), 1 Erfahrungsbericht, mündliche Prüfung
Prüfungsanmeldung: über das elektronische Studienverwaltungssystem
Anmerkungen: